Preisverleihung 2015 an Rudolf Seiters

Stiftung Meridian vergibt „Estrongo Nachama Preis 2015“ an Rudolf Seiters

Der Preisträger für den „Estrongo Nachama Preis für Toleranz und Zivilcourage 2015“ der Berliner Stiftung Meridian steht fest: Es ist der ehemalige Bundesminister und jetzige Präsident des Deutschen Roten Kreuzes Rudolf Seiters. Die feierliche Verleihung des Preises findet im Rahmen einer Festveranstaltung am 4. Mai 2015 in Berlin statt.

Der 77-Jährige Seiters wird insbesondere geehrt für sein Engagement bei der Schaffung der Ausreisemöglichkeit für DDR-Bürger, die 1989 in die Freiheit flüchten wollten. Als Kanzleramtsminister begleitete Rudolf Seiters den damaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Weg zur deutschen Einheit. Legendär ist vor allem sein Beitrag zur Lösung der Situation, als sich im September 1989 hunderte Bürger der DDR in die deutsche Botschaft in Prag geflüchtet hatten, um von dort in die Bundesrepublik auszureisen. Mit diesen Geschehnissen wird sein Name auf ewig verbunden sein.

Insgesamt zieht sich durch das politische und gesellschaftliche Wirken von Seiters ein roter Faden, der untrennbar mit den Begriffen Zivilcourage und Verantwortung verknüpft ist. Dies lebte Seiters auch in der Krise. Als 1993 bei einem Einsatz der GSG-9 im mecklenburgischen Bad Kleinen der GSG-9-Beamte Michael Newrzella sowie ein gesuchter Straftäter ums Leben kamen, übernahm Seiters die politische Verantwortung und trat als Bundesinnenminister zurück. Zuletzt engagierte sich Seiters in seiner Funktion als DRK-Präsident für die Opfer der Ebola-Epidemie in West-Afrika.

Einstimmige Wahl

Das Kuratorium der Stiftung unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Andreas Nachama, Vorstandsmitglied der Stiftung Meridian, hat den Politiker und Visionär Rudolf Seiters einstimmig gewählt: „Rudolf Seiters Leistung im Zusammenhang mit der Herstellung der deutschen Einheit ist und bleibt vorbildhaft. Seine verantwortungsvollen Tätigkeiten in der Bundesregierung haben die Wende und die Ausgestaltung der deutschen Einheit maßgeblich geprägt und stehen für Menschlichkeit, Freiheitsliebe und Toleranz“, begründet Prof. Dr. Nachama die Wahl.

Große Verdienste

Rudolf Seiters wurde 1937 in Osnabrück geboren und ist einer der prominentesten Politiker Deutschlands. Er war 1989 bis 1991 als Bundesminister für besondere Aufgaben Chef des Bundeskanzleramtes, von 1991 bis 1993 Bundesminister des Innern und von 1998 bis 2002 Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Seit 2003 ist er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes.

Die Auszeichnung mit dem „Estrongo Nachama Preis“ reiht sich würdig ein in die zahlreichen Ehrungen für Rudolf Seiters. Am 19. Juli 1995 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet. Im Jahr 2000 verlieh ihm die Universität der Bundeswehr München die Ehrendoktorwürde. Am 4. Oktober 2014 wurde Rudolf Seiters als erster Westdeutscher mit dem Scheidegger Friedenspreis ausgezeichnet, dieser wird Menschen verliehen, die sich in besonderem Maße um die Wiedervereinigung verdient gemacht haben.

Bildergalerie der Preisverleihung